Der Säemann: Der Säemann : Monatsschrift für pädagogische Reform - 6.1912

Der Säemann : Monatsschrift für pädagogische Reform - 6.1912 ([N.S.]3)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 025857193

Title:: Der Säemann

Subtitle:: Monatsschrift für pädagogische Reform

Document type:: Periodical

Publisher:: Teubner

Place of publication:: Leipzig

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2142586-3

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 025857193_0006

Title:: Der Säemann : Monatsschrift für pädagogische Reform - 6.1912

Shelfmark:: 02 A 1158 ; RF 537

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1912

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 1

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Die neue Hochschule für Frauen zu Leipzig

Author:: Prüfer, Johannes

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0689477

Access restriction:: Open Access

DIE NEUE KOCHSCHULE FÜR FRAUEN ZU LEIPZIG 27 Frauen an der Univergität nicht gedeckt wird“. In diesem Satz ist aber nicht etwa, wie dies von mancher Seite angenommen wurde, ein Angriif auf das Universitätsstudium der Frau enthalten. Die neue HochsSchule will das mühsam errungene Frauenstudium auf der Univergität nicht über- fiügSig machen. Nichts läge ihr ferner als das. Die neue Hochschule will vielmehr das Frauenstudium nur ergänzen und erweitern. Auf der Uni- vergität kann Sich die Frau nur für die Berufe vorbereiten, die früher aus- Schließlich der Mann innehatte, und es ist gut, daß dies gesSchieht; denn wenn die Frau im Berufsleben mit dem Mann in Wettbewerb treten will, 80 muß Sie in gleicher Weise für diesen Beruf vorbereitet und aus- gerügtet Sein wie der Mann. Jedem Individuum muß das Recht der Selbst- besftimmung eingeräumt werden, jede Frau muß also das Recht haben, frei aus Sich heraus, ihren Anlagen und Neigungen entsprechend Sich einen Beruf zu wählen, und Sie muß die Möglichkeit besitzen, Sich ganz S0 wie der Mann auf diesen Beruf vorzubereiten. Daß die führenden PerSöniich- keiten der Leipziger Hochschule für Frauen ganz dieSer hier ausgesprochenen Meinung Sind, Sollte eigentlich keines BeweisSes bedürfen, wenn man be- denkt, daß die geniale Schöpferin des Gedankens einer Hochschule für Frauen eine der Vorkämpferinnen für Frauenpflicht und Frauenrecht in- Sonderheit des Frauenstudiums ist, nämlich Frau Henriette Dr. Goldschmidt - es Sollte keines Beweises bedürien, nachdem der Vorgitzende des Kura- toriums der HochSchule für Frauen, Geh. Hofrat Prof. Dr. Johannes Volkelt in Seiner Festrede*) anläßlich der Eröffnung dieser neuen Bildungsstätte ausführte: „Es besteht die TatSache, daß vieie PerSonen weiblichen Ge- Schlechts das Bedürfnis und die Anlage haben, Sich in gesgteigerter Weise mit der WisSenSchaft zu beschäftügen, und daß gerade in den letzten Jahrzehnten dieSses Streben innerhalb des weiblichen Geschlechtes in be- deutendem Maße zugenommen hat. Und zweifellos hängt diese Zunahme des Selbständig- wisSenschaftlichen Arbeitens in der Frauenwelt mii einer großen und nicht genug zu begrüßenden Bewegung zusammen: mit dem Streben der Frauenwelt nach umfasSenderer und Selbständigerer Teil- nahme an der geistigen Arbeit der MensSchheit, nach Vertiefung des Lebens- gehaltes, nach Steigerung des Veranitwortlichkeitsgefühls und PerSönlich- keitsSbewußtseins. Ich wüßte nicht, woher das Recht abgeleitet werden könnte, der weiblichen MitarbeiterSchaft an der WiSsSenSchaft und den Sich auf Sie gründenden Berufen grundsätzlich entgegenzutreten. Es entsteht 1) Johannes Yolkelt, „Bildungswege der Frau“, Festrede, gesprochen bei Eröfinung der HochSchule für Frauen zu Leipzig. Verlag J. CG. HinrichsSche Buchhandlung, Leipzig. Preis 75 Pf.

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