Evangelisches Schulblatt: Evangelisches Schulblatt - 51.1907

Evangelisches Schulblatt - 51.1907 (51)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 1003016723

Title:: Evangelisches Schulblatt

Document type:: Periodical

Place of publication:: Gütersloh

Language:: German

Collection:: Religionspädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2556282-4

Access restriction:: OPENACCESS

Periodical volume

Persistent identifier:: 1003016723_51

Title:: Evangelisches Schulblatt - 51.1907

Document type:: Periodical volume

Publisher:: Bertelsmann

Publication year:: 1907

Collection:: Religionspädagogische Zeitschriften

Access restriction:: OPENACCESS

Periodical issue

Title:: [Heft 10]

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Religionspädagogische Zeitschriften

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Article

Title:: Der Kultus des Nackten

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Collection:: Religionspädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: 1003016723-51-1373455929524-88

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434 II. Abteilung. Zur Geschichte des Schulwesens rc. geistigen Gesichtsausdruck, wie es die meisten Modernen darstellen. Vielmehr steht auf dem nackten Körper ein Götterantlitz, das sozusagen das geistige Gegen, gewicht gegen die Macht des Leibes zur Erscheinung bringt. Selbst das Haupt der Venus ist nicht bloß das Haupt eines schönen Leibes, sondern der Leib ist vielmehr das Symbol und der Tempel eines göttlichen Adels, der aus den Zügen des Gesichtes redet: entsprungen aus der olympischen Sehnsucht des Menschen, alles Körperliche beruhigend und die Dämonen den Göttern unter werfend. Genau im gleichen Geist hat auch Michelangelo überall das Nackte dargestellt. Selbst bei Tizian kann man noch nicht sagen, daß seine nackten Körper so leiblich seien, daß sie zum Leibe des Menschen sprechen und ihn erregen — die Begehrlichkeit wird gebunden durch einen Ausdruck der Gesichter, eine Frage, ein Empfinden, das aus der Welt der Seele stammt und nicht eins ist mit der Welt der Naturtriebe. Die Gleichgültigkeit der modernen Kunst gegen die knechtende Wirkung der unbeseelten Nacktheit ist kein Zeichen wahren und freien Künstlerstrebens, sondern gerade ein Zeichen davon, daß keine echten Künstlerpersönlichkeiten mehr da sind. Dr. Foerster wendet sich auch gegen die übertriebene Pflege der weiblichen Körperformen, die neuerdings unter allerlei bestechenden Namen von Amerika zu uns herüberkommt und als eine laute und stolze Religion propagiert wird, während sie früher nur einem verschwiegenen Reich weiblicher Eitelkeiten an gehörte, als eine gar nicht zu unterschätzende Gefahr für alle höhere Kultur. Man sollte sich doch klar machen, wieviel Geschmacksurteile bezüglich der Schönheit des Leibes gar nicht rein ästhetischer Natur, sondern sexuellen Ursprungs sind, d. h. ganz unbewußt aus den Wertbestimmungen und Wohlgefühlen des Gattungstriebes stammen. Wir wisien gar nicht, wie sehr unser sexuelles Urteil unsere ästhetische Schätzung bevormundet. Äus der Fachpresse. Teutsche Schule, 6. Heft: Die Beziehungen zwischen dem Ästhetischen und Ethischen (Paul Schulze-Berghof). Schul- und Lehrverhältuisse in Holland. (I. W. Gerhard.) 8. Heft: Künstlerische Erziehung durch den Zeichenunterricht ein Irrweg oder ein Fortschritt? (Dr. Seyfert.) Pädagogische Blätter, Nr. 8. Zwei Hauptprobleme aus der Leben-Jesu-Forschung (R. Staude). Tie Einheitlichkeit der Seminarlehrerschast (Dr. Seyfert). Nr. 9. Die Schwierigkeiten bei der Durchführung des Lehrplans vom 1. Juli 1901 in den preußischen Präparandenanstalten. (Seminardirektor Borbrodt) Pädagogische Warte, Nr. 17. Die sog. moderne Weltanschauung und die Pädagogik (Richard Köhler). Über Klassenhöhe und Alter der Schüler (Lobsien). Nr. 18. Der Lehrton (F. Heider). Wie kann die Forderung der Anschaulichkeit im ersten Aufsatzunterricht erfüllt werden? (Paul Staudell Katechetische Zeitschrift, 5. Heft: Bon den biblischen Geschichten auf der Unterstufe der Volksschule (E. Zeißig). Neue Bahnen, 12. Heft: Unterrichtskunst und Beanlagung (H. Scharrelmann). Selbst tätigkeit der Schüler im biologischen Unterrichte (Dr. Rabas). Der deutsche Schulmann, 8. Heft: Prof. Dr. W. Rein (E. Scholz). Zeitschrift für Kinderforschung, 11. Heft: Zwei Glückwünsche (I. Trüper).

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